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CibusCanis - Die Nahrung des Hundes
Cibus die Nahrung
Canis Canis lupus: der Wolf, ein Beutetierfresser
    Canis lupus f. familiaris: der Hund, ein Beutetierfresser
    Cibus Canis: die Nahrung des Beutetierfressers "Hund"
Der Hund, ein Beutetierfresser
Der Hund stammt vom Wolf ab. Der Beginn seiner Domestikation liegt mehr als 10.000 Jahre zurück. Während dieser für die Evolution relativ kurzen Zeit hat sich wohl das äußere Erscheinungsbild des Hundes im Vergleich zu seinem Stammvater zum Teil sehr stark verändert, nicht aber die bedeutsamen physiologischen Eigenschaften. Hierzu zählen auch Anatomie und Physiologie des für die Nahrungsaufnahme und -verarbeitung zuständigen Verdauungstraktes. Hier unterscheidet sich der Hund nicht wesentlich von seinem Urahn, dem Wolf. Wie dieser gehört der Hund zur Ordnung der Karnivoren, der Fleischfresser.

Allerdings ist diese Bezeichnung etwas irreführend, ernährt sich doch der Wolf nicht nur von reinem Fleisch - richtigerweise muß man ihn als Beutetierfresser betrachten. Kleine Beutetiere werden ganz gefressen, von den Großen bleiben die nur schwer- oder nichtverdaulichen Reste zurück. Daneben werden auch geringe Mengen pflanzlicher Kost in Form von Gräsern, Wurzeln, Früchten, Kräutern etc. aufgenommen.

Diese Nahrungskomponenten bieten alle lebensnotwendigen Stoffe und auf genau diese Nahrung ist der Körper unseres Hundes angewiesen, aber auch in seinem Aufbau darauf eingestellt:
Schon die Gebißform ist bestens an das Ergreifen und Zerkleinern von Beutetieren angepaßt, nicht jedoch an das Kauen und Zermahlen größerer Pflanzenmengen (oder gar Getreide). Der im Maul in nur geringer Menge produzierte Speichel ist sehr zäh und dient dazu, größere Futterbrocken gut durch die Speiseröhre gleiten zu lassen. Er enthält, anders als beim Pflanzenfresser oder gar dem Menschen, keine Verdauungsenzyme. Der einfach einhöhlige Magen des Hundes ist an seine Jägernatur angepaßt: ist einmal Beute gemacht, können große Nahrungsmengen auf einmal aufgenommen werden. Anders als viele Pflanzenfresser ist der Hund dafür nicht auf ständigen Nahrungsnachschub angewiesen.

Im Magen erfolgt die Bildung der Verdauungssäfte durch den Schlüsselreiz "Fleisch". Der ph-Wert (Säuregrad) der Magensäure liegt dann bei etwa 1, was erklärt, warum Hunde relativ unempfindlich gegenüber Bakterien sind, die sie mit der Nahrung aufnehmen. Dem Hundemagen folgt ein relativ kurzer Darmtrakt. Zum Vergleich: während beim Hund das Verhältnis Körpergröße zu Darmlänge bei etwa 1:6 liegt, ist das bei einem Pflanzenfresser vergleichbarer Größe ca. 1:20.

Der Verdauungstrakt des Hundes ist darauf eingestellt, daß die aus Fleisch und Knochen bestehende Nahrung in kurzer Zeit verdaut wird (max. 20 Stunden). Dies hat den Vorteil, daß die Nahrung optimal genutzt wird und Krankheitserregern kaum Zeit zur Vermehrung bleibt.

Wird dieses ausgeklügelte System durch die Zufuhr ungeeigneter Futtermittel dysharmonisiert, wird der Körper unnötig belastet. Längere Anwendung solcher Nahrungsmittel können bei jedem Tier zur Schwächung der Körperleistungen, des Immunsystems und damit zu erhöhter Krankheitsanfälligkeit führen.

Bei der Auswahl des geeigneten Futters für den Hund ist es also zwingend notwendig, seine physiologischen Bedürfnisse zu berücksichtigen und seinen Bedarf an Eiweiß, Energie, Vitaminen, Ballaststoffen, essentiellen Fettsäuren, Mineralstoffen und Spurenelementen mit artgerechten Futtermitteln zu decken.